Die grosse Schwachstelle bei jedem Wohnwagen ist der Boden, egal ob durch Brand - wie in diesem Fall - oder durch Wasserschaden, ist das Ergebnis vergleichbar, wenn der Boden angegriffen bis
zerstört ist.
Der Wohnwagenboden besteht im Regelfall aus einer Unterplatte aus Sperrholz, die man sieht, wenn man unter den Wohnwagen schaut. Darauf ruht ein wabenartiges Rahmenholzgestell, dessen
Zwischenräume mit Styropor ausgefüllt sind, im Regelfall mit Platten in 30 mm Stärke. Darauf kommt nochmals eine Sperrholzplatte von 4 - 7 mm Stärke, darauf wiederum der eigentliche Bodenbelag,
meist Teppich oder PVC.
Bei einer Reparatur schneide ich das beschädigte Holz über den Schaden hinaus aus, von oben beginnend, nachdem das PVC bzw. der Teppich vorsichtig abgelöst
worden ist.
Statt der unteren Sperrholzplatte setze ich eine Kunststoffplatte ein, bündig an die Altplatte anschliessend. Darauf kommt ein neuer Teil der Wabenkonstruktion / Träger, dazwischen neues -
passend zugeschnittenes - Styropor, darauf wiederum bündig die Oberplatte aus Sperrholz, passgenau von der Höhe zum Altboden, den Spalt zwischen Altplatte und Reparaturplatte wird abgespachtelt
und verschliffen.
Die Anschlüsse (unter dem Wohnwagen) der Bodenplatte und Reparaturteil wird mit einem guten Bitumenband überklebt, bekannt unter dem Begriff Dachband. Etwas mit einer Heissluftpistole angewärmt
und einer Gummiwalze angedrückt, ist damit alles wasserdicht verschlossen.
Noch ein Tipp bevor es zu einem Schaden kommt.
In Deutschland wird die Unterplatte des Wohnwagenbodens mit Unterbodenschutz witterungs beständig bzw. wasserdicht gemacht. Ein absoluter
Konstruktionsfehler, wie gesagt natürlich gewollt. Denn durch die Wärme der Strassen, wird der Unterbodenschutz mit der Zeit rissig, da er aber wie eine Folie wirkt, dringt in den
Rissbereichen Wasser ein und verteilt sich unter dem abgehobenen Unterbodenschutz, damit ist das Elend perfekt, der Verrottungsprozess des Holzbodens beginnt.
Der Tipp - wie mache ich meinen Boden witterungsbeständig?
Die Lösung ist einfach, runter mit dem Unterbodenschutz, geht prima mit Spachtel und Heissluftpistole, danach den Boden mit Verdünnung abwaschen und leicht anschleifen (Körnung 180 oder höher), damit wirklich das blanke Holz sichtbar wird.
Nach dem Abschaben der Hauptschicht, wenn diese nicht vollständig mit Verdünnung abgewaschen wurde, kann die Restsicht nur sehr mühsam abgeschliffen werden, da durch das Bitumen die
Schleifscheiben sich schnell zusetzen und statt zu schleifen das Bitumen auf dem Holz verschmieren. Beim Schleifen wird am besten mit einem Exzenterschleifer statt mit dem Schwingschleifer
gearbeitet. Danach wird der komplette Boden zwei bis dreimal mit einem guten Bootslack lackiert. Bitte verwenden Sie keinesfalls einen Wasserlack, sondern dafür immer einen Lösungsmittel-Lack,
dann haben Sie einen Top Oberflächen- bzw. Unterseitenschutz. Und nicht vergessen beim Arbeiten, egal ob Schleifen oder Spritzen bzw. Abwaschen mit Verdünnung eine Atemmaske tragen, ihrer
Gesundheit zu liebe bitte nicht darauf nicht verzichten.
Übrigens in Schweden, wo noch mehr Wasser im Spiel ist, was den Unterboden betrifft, wird das schon immer so gemacht, dort käme niemand auf
die Idee Unterbodenschutz aufzutragen.
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